Christopher Lee - Gentlemen des Grauens

Morgen abend (03.12.2010) läuft auf ARTE eine Dokumentation über das britische Horror-Schauspiel-Urgestein Christopher Lee mit dem Titel "Christopher Lee - Gentlemen des Grauens".

Wenn man heute an "Dracula" denkt, fällt den meisten dazu nur ein Name oder ein Gesicht ein. Das von Sir Christopher (Frank Carandini) Lee!

Lee wurde am 27. Mai 1922 in London geboren und hat im Laufe der Jahre in über 250 Kinofilmen mitgewirkt. Neben Dracula, den er in sieben Hammer-Produktionen, sowie in einer spanisch-französischen Co-Produktion spielte, spielte er u. a. auch andere klassische Horrorfiguren wie das Monster von Frankenstein oder die Mumie. In "Die Herren Dracula" von 1976 wird nicht erwähnt, dass er Dracula ist. (Er wird als "der Baron" bezeichnet.)

Obendrein spielte er in der Dr. Fu Man Chu-Filmreihe (nach Sax Rohmer) der 60er Jahre die Titelrolle. Desweiteren spielte er in zwei Edgar Wallace-Filmen mit, in denen er sich auch selbst synchronisierte. Zwar spricht Lee acht Sprachen, aber deutsch gehört nicht wirklich dazu. Er hat sich lediglich die ziemlich korrekte Aussprache durch seine Vorliebe für Wagner-Opern angeeignet. Verstehen tut er die Sprache allerdings. (Auch wenn er mal Carmen Nebel hoffentlich bewußt ignoriert hat!). In dem Zeichentrickfilmen "Das letzte Einhorn" sowie "Walhalla" hat er sich in der deutschen Fassung selbst synchronisiert. Dies hätte er auch gerne bei seiner Rolle als Saruman gemacht, was aber leider abgelehnt wurde.

Einer seiner bekanntesten Filme ist natürlich der James Bond-Film "Der Mann mit dem goldenen Colt", wo er als Schurke "Francisco Scaramanga" Bond-Darsteller Roger Moore locker an die Wand spielt. Lee ist als Stiefcousin weitläufig mit dem Bond-Erfinder Ian Fleming verwandt. In diesem Zeitraum spielte er auch den "Rochefort" In die "Drei Musketiere" und "Die vier Musketiere - Die Rache der Milady". In der 1988er Fortsetzung "Die Rückkehr der Musketiere" nimmt er diese Rolle auch noch mal sehr selbstironisch auf.

Mit einigen anderen klassischen Horrordarstellern wie Peter "Abraham van Hellsing" Cushing, Vincent Price und auch Boris "das bekannteste Frankenstein Monster" Karloff war er befreundet.

In einigen britischen Serien wie "Mit Schirm, Charme und Melone" oder "Mondbasis Alpha 1" gab er Gastauftritte. Als seinen größten Fehler bezeichnet er heute, dass er die Rolle des Dr. Loomis in "Halloween-Die Nacht des Grauens" von John Carpenter abgelehnt hat.

Dem heutigem Publikum ist Lee vor allem als Saruman aus "Der Herr der Ringe"-Trilogie oder als "Count Dooku" aus Star Wars Episode 2 + 3 bekannt. Lee selbst bezeichnete sich als großer Tolkien-Fan. Noch lieber hätte Lee "Gandalf" gespielt, aber leider war er da schon zu alt für die Rolle und wäre den körperlichen Ansprüchen nicht mehr gewachsen gewesen, wie er auch selbst sagt. Bei den Kampfszenen in Episode 2 + 3 wurde Lee auch gedoubelt, obwohl er des Fechtens mächtig ist.

Gelegentlich spielt er auch Nebenrollen in Filmen von Tim Burton aus Freundschaft zu ihm.

Auch als Musiker ist er nicht untätig. Er hat einige Alben veröffentlicht und auch mit der Metalband "Rhapsody of Fire" zusammengearbeitet.

Auch mit mittlerweile 87 Jahren denkt er nicht daran mit dem Filmen aufzuhören.

In Steven Spielbergs "1941 - Wo geht´s hier nach Hollywood" sieht man Christopher Lee als deutschen U-Boot-Kommandanten mit einer Vorliebe für Wagner und einer Abneigung für Japaner. Also falls man nochmal einen für die Rolle eines Deutschen braucht, nehmt doch einfach Christopher Lee. Der Mann hat es immer noch drauf.

Was ich toll an ihn finde, er hat ja schon viele tolle Rollen gespielt ("Herr der Ringe"), er ist sich auch nicht zu schade, in groteske, bizarre, Horrormovies mitzuspielen, wie z.B. "Funny Man"

Ein Geheimtipp!

Ganz kurzfristig entfiel die geplante Dokumentation über Christopher Lee auf ARTE. AUS JURISTISCHEN GRÜNDEN ließ Arte verlautbaren. Stattdessenbrachte man zum 3. oder 4.Mal ein Porträt über den zweiten großen Dracula-Darsteller Bela Lugosi. Diese ist auch sehr informativ, da sie auch seltene private Aufnahmen des Künstlers zeigte.

In Kürze strahlt Super RTL den Film "Ed Wood" von Tim Burton aus, in dem es auch um die letzten Lebensjahre von Lugosi geht. Darsteller Martin Landau erhielt dafür den Oscar.

Ja das habe ich auch mitbekommen, war schon ärgerlich. Hatte mich auf die Doku schon gefreut. Aber da kannse machen nix.